Die Minervalkirche der Illuminaten ist ein zentraler Bestandteil der Minerval-Klasse, der ersten Stufe im System des Illuminatenordens. Sie dient der moralischen und intellektuellen Schulung neuer Mitglieder.
Die Minervalkirche ist eine lokale Versammlungseinheit, in der Mitglieder durch Vorträge, Aufgaben und moralische Reflexion ausgebildet werden. Sie ist Teil eines straff organisierten Systems mit darüber liegenden Strukturen wie Präfekturen, Provinzen und Inspektionen.
Ziel ist die stufenweise moralische und intellektuelle Vervollkommnung des Menschen.
Die Minervalkirche in Düsseldorf (Triconium) gehörte zu den ältesten Niederlassungen der Illuminatenordens am Rhein. In Duisburg (Pelopia) gründete sich die erste Minervalkirche im Ruhrgebiet. In Essen (Picenum) und Kettwig (Nemeta) waren zunächst zu wenig Illuminaten um eine Minervalkirche zu gründen. Schließlich, als der Ordenssitz unter Alfred Krupp nach Hügel (Alexandria) verlegt und 1859 die Freimaurerloge "Alfred zur Linde" in Essen gegründet wurde, entstand auch in Essen (Picenum) eine Minervalkirche.
Am 2. September 1859 gründeten Freimaurer aus umliegenden Logen die erste Johannis-Freimaurerloge in Essen und benannten sie nach einem Abt Namens Altfried, der im 11. Jahrhundert wirkte. Einer lokalen Sage zufolge wurde dieser Abt, der dem Essener Stift angehörte, unter einer Linde begraben. Diese soll während seiner Beerdigung angefangen haben zu blühen, was als Zeichen seiner Heiligkeit und als Wunder angesehen wurde. Aus diesem Ereignis des Glaubens wurde der Logenname "Alfred zur Linde" abgeleitet.
Unter den Gründungsmitgliedern der ersten Essener Johannis-Freimaurerloge "Alfred zur Linde" waren auch mehrere Illuminaten. Einer von ihnen war Richard Eichhoff, ein Enkel des Bonner Illuminaten Johann Joseph Eichhoff, der später auch Meister vom Stuhl der Essener Freimaurerloge wurde. Wie es zu dieser Zeit üblich war, gründeten die Illuminaten innerhalb der Johannisloge eine Minervalkirche, die sie nach derjenigen Johannisloge benannten, in welcher die Illuminaten wirkten. Die Minervalkirche "Alfred zur Linde" wurde intern unter der Bezeichnung "Mk AzL" geführt.
Die Johannis-Freimaurerloge "Alfred zur Linde" i. Or. Essen wurde am 2. September 1859 als Tochterloge der Großen National-Mutter-Loge "Zu den drei Weltkugeln" gegründet.
Mehrere Dokumente aus dem Jahr 1869 tragen den Stempel der Minervalkirche "Alfred zur Linde". Bei diesen Dokumenten handelt es sich um Mitgliederverzeichnisse von umliegenden Freimaurerlogen. In einem Illuminaten-Dokument der Essener Schottenloge "Zur starken Wehr im Westen", datiert in das Jahr 1926, werden diesen Logen Minervalkirchen des Illuminatenordens zugeordnet. Sie alle unterstanden dem schottischen Ordenskapitel "Alexandria", der Ordensdirektion der Illuminaten, mit damaligem Sitz in der Villa Hügel.
Nach alter Überlieferung war die Villa Hügel zum Hauptsitz des Illuminatenorden geworden. In der alten Bibliothek sollen die Versammlungen einer Minervalkirche stattgefunden haben. Unter dem Vorsitz und dem Schutz von Alfred Krupp soll von der Villa Hügel aus das schottische Ordenskapitel "Alexandria" mit den ihm unterstandenen Minervalkirchen den Fortbestand des Illuminatenordens gesichert haben.
Die Verleihung der Grade im Illuminatenorden
Freimaurer, die den Lehrlingsgrad erlangt haben, erhalten die Möglichkeit, in die unteren Grade des Illuminatenordens aufgenommen zu werden. Diese Grade – Novize, Minerval, Illuminatus minor und Illuminatus major – werden entweder durch die Schottenloge in Essen oder durch autorisierte Minervalkirchen sowie dazu befugte Obere verliehen.
Die Minervalkirche bildet dabei eine Ergänzung zur Johannisloge: Sie vertieft das bereits erworbene Wissen und öffnet dem Suchenden neue geistige Einsichten. Obwohl der Illuminatenorden selbst keine Johannislogen unterhält und demnach auch keine Johannisgrade verleiht, bietet er lehrartenübergreifende Instruktionen sowie vertiefende Studien an.
Der Grad des Illuminatus major markiert eine Übergangsstufe zwischen der Johannisfreimaurerei und der schottischen Freimaurerei, welche in der Essener Schottenloge sowie im Schottischen Ordenskapitel der dirigierenden Illuminaten behandelt wird.
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Illuminatenorden
Kanzlei des Schottischen Ordens-Kapitels (SOK)
Schottenloge "Zur starken Wehr im Westen" i. Or. Essen
Postadresse
Kanzlei SOK
(Büro im Hinterhaus)
Weidkamp 5
45355 Essen
Deutschland
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